Herzliche Einladung zur Vortragsveranstaltung: „Varianten des Geschlechts: Intersex im Dialog“
Mittwoch, 4. Dezember 2019, 15:20-17:00 Uhr
TU Darmstadt, Gebäude S1|05 (Maschinenhaus), Raum S105/22
Der Begriff ‚Intersexualität‘ steht für Varianten der Geschlechtsentwicklung (differences of sex development), die jeweils dazu führen, dass sich eine Person – sei’s durch Dritte, sei’s aus der eigenen Perspektive heraus – nicht eindeutig dem ‚männlichen‘ oder dem ‚weiblichen‘ Geschlecht im rechtlichen Sinne zuordnen lässt. Diesem Befund hat das Bundesverfassungsgericht am 10. Oktober 2017 Rechnung getragen und beschlossen, dass der Gesetzgeber eine dritte Eintragsmöglichkeit von Geschlecht im Personenstandsregister neben weiblich und männlich zu schaffen hat. Die Schaffung einer weiteren Eintragungsmöglichkeit von Geschlecht (‚divers‘) neben ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ im Personenstandsregister erscheint konsequent, da die Zuordnung zu einem Geschlecht für das Selbstverständnis einer Person gleichermaßen wie für die Wahrnehmung dieser Person durch andere von enormer Bedeutung ist.
Was bedeutet dies nun aber in der Praxis des Alltags? Mit welchen Herausforderungen und Hindernissen haben intersexuelle Menschen (auch) in unserer Gesellschaft nach wie vor zu kämpfen?
Darüber wollen wir sprechen mit: Lucie Veith (Bundesverband Intersexuelle Menschen e.V.), Netzwerkkoordinator_in für Inter* im Queeren Netzwerk Niedersachen, Berater_in von intergeschlechtlichen Menschen und deren Angehörige; Mandatsträger_in für Bund, Länder und Peerbe-ratungsausbildung, Parallelberichterstatter_in zu verschiedenen UN-Konventionen.
Veranstalter/Kontakt: Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt
Landwehrstr. 54, D-64293 Darmstadt
AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber@theol.tu-darmstadt.de
Herzliche Einladung zur Vortragsveranstaltung: „Im Herzen bleibt alles gleich? Trans* und Kirche“
Mittwoch, 20. November 2019, 15:20-16:50 Uhr
TU Darmstadt, Gebäude S1|05 (Maschinenhaus), Raum S105/22
Die Geschlechtszugehörigkeit eines Menschen wird landläufig als ein ‚natürlich‘ vorgegebener, durch die Genitalien erkennbarer unveränderlicher Tatbestand betrachtet. Wenn das bei der Geburt einem Menschen zugeordnete, im weiteren Lebensverlauf mit bestimmten Vorstellungen verknüpfte Geschlecht dem ersten Anschein widerspricht, werden Erwartungen durchkreuzt und bei vielen Mitmenschen Gefühle der Verunsicherung bis hin zur Abwehr hervorgerufen.
Der Prozess der Bewusstwerdung einer Diskrepanz zwischen empfundenem und zugeordnetem Geschlecht ist für die Betreffenden oft leid- und schmerzvoll und mit gravierenden Auswirkungen verbunden, nicht zuletzt auf Partnerschaft und Familie. Und wenn die betreffende Person auch noch als Pfarrperson im Dienste einer evangelischen Kirche steht, kommen Fragen und Herausforderungen ganz eigener Art dazu.
Was bedeutet das Bedürfnis nach Angleichung von Körper und Lebensweise an das innerlich bestimmende Geschlecht aus Sicht von Theologie und Kirche? Und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Arbeit in einer Kirchengemeinde? Darüber wollen wir sprechen mit Pfarrerin Dorothea Zwölfer (Coburg).
Veranstalter/Kontakt: Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt
Landwehrstr. 54, D-64293 Darmstadt
AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber@theol.tu-darmstadt.de
Vortragsabend mit Chris Paul (Bonn): „Warum hast du uns das angetan? Trauer nach Suizid.“
Vor rund 350 Zuhörerinnen und Zuhörern veranstalte das Institut für Theologie und Sozialethik (iths) in Kooperation mit dem Darmstädter Bündnis gegen Depression e.V., der TelefonSeelsorge Darmstadt e.V., der Trauerseelsorge im Dekanat Darmstadt-Land am 10. Juli 2019 einen spannenden Vortragsabend zum Thema Suizid und Suizidprävention.
Suizid und Suizidalität ist für die meisten Menschen auch in unserer Gesellschaft etwas, das tunlichst verschwiegen wird. Angehörige schämen sich, vom Suizid eines nahestehenden Menschen zu berichten. Nur die wenigsten wagen es, ihre eigenen Gefühle der Einsamkeit, Wut und Ohnmacht in den Mittelpunkt zu stellen.
Die renommierte Trauerbegleiterin und Fachautorin Chris Paul (Bonn) beschäftigte sich mit der Frage des Umgangs mit der Trauer nach dem Suizid eines nahestehenden Menschen. Sie beschrieb Schwierigkeiten und Chancen des Trauerns in dieser außergewöhnlichen Lebenssituation – gegen die Sprachlosigkeit nach einem Suizid.
Hier ein vom 22.07.2019 (Anke Breitmaier) Bericht über diesen Vortragsabend im Darmstädter Echo
Herzliche Einladung zur Filmvorführung und Podiumsdiskussion: MÄDCHENSEELE
Freitag, 8. Februar 2018, 13:30-15:00 Uhr
Technische Universität Darmstadt
Gebäude S1|08 (Maschinenbau) – Raum S108/111
Magdalenenstraße 4
D-64289 Darmstadt
Der Dokumentarfilm „Mädchenseele“ von Anne Scheschonk (Halle a.d. Saale) porträtiert das Leben des 7-jährigen Trans*Mädchens Nori und ihrer Mutter Jospehin. Das Porträt zeigt die Entschlossenheit eines Kindes, die selbstgewählte Geschlechtsidentität zu leben und den Prozess der Mutter, diese Entscheidung zu akzeptieren und zu unterstützen. In Alltagsbeobachtungen und Gesprächen wird deutlich, welchen Herausforderungen Kinder und ihre Familien im Anerkennungsprozess um das selbstgewählte Geschlecht begegnen.
Im Anschluss an die Filmvorführung wird es Gelegenheit zu Rückfragen an die Regisseurin Anne Scheschonk geben und in einer Podiumsdiskussion Herausforderungen und Chancen für den Umgang mit Transsexualität in Religion und Gesellschaft erörtert werden.
Zu Gast:
Anne Scheschonk, Autorin und Filmemacherin (Halle a.d. Saale)
Pfarrerin Dorothea Zwölfer (Coburg)
Pfarrerin Claudia Zwölfer (Coburg)
Veranstalter/Kontakt: Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt
AkadR Dr. Gerhard Schreiber, Landwehrstr. 54, D-64293 Darmstadt
E-Mail: schreiber@theol.tu-darmstadt.de
Workshops für Studierende: „Suizid und Suizidprävention“
Donnerstag 28. Juni 2018, 10:00-13:00 Uhr
TU Darmstadt, Gebäude S1|01 (karo 5), Raum A02
Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO nehmen sich jährlich auf der Welt mehr als 900.000 Menschen das Leben – mehr, als durch alle Kriege zusammen sterben noch immer jedes Jahr mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewaltdelikte, Drogen und AIDS zusammen. Im Jahr 2012 war Suizid nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache für 15-bis 29-Jährige. Die Gründe für Suizid sind vielfältig, die Risikofaktoren allseits bekannt: psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, Alkoholsucht und sexueller Missbrauch, dazu Gewalt.Trotz dieser erschreckenden Zahlen ist Suizid bis heute ein Tabuthema. Enttabuisierung eröffnet Sprachräume.
1. „Trauer nach Suizid im familiären Umfeld“.
Referentin: Tabitha Oehler, Trauerseelsorge Ev. Dekanat Darmstadt-Land.
2. „Gespräche mit Menschen in suizidalen Krisen“.
Referent*innen: Ralf Scholl, Pastoralreferent; Dr. Christiane Rieth, Dipl.-Psychologin, TelefonSeelsorge Darmstadt.
3. „Depression als Hauptursache von Suizid“.
Referent*innen: Manfred Raddatz, Pfr. i.R., Vorsitzender des Darmstädter Bündnis gegen Depression; Patricia Gill-Schultz, Koordinatorin des Darmstädter Bündnis gegen Depression; Agnes Dörr-Roet, Pastoralreferentin, Klinikseelsorgerin, Darmstädter Bündnis gegen Depression.
4. „Gescheitert. Aber richtig. Und jetzt?“
Referent: Viktor Staudt.
Veranstalter/Kontakt: Institut für Theologie und Sozialethik,
AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber(at)theol.tu-darmstadt.de
Einladung zum öffentlichen Vortrag: Viktor Staudt „Gescheitert. Aber richtig – Weiterleben nach einem Suizidversuch.“
Ein Zeitungsartikel zur Veranstaltung (Darmstädter Echo vom 3. Juli 2018: „Mut zu leben, trotz Panik- und Angstattacken“ von Karin Walz) ist zu finden. hier
Mittwoch 27. Juni 2018, 18:30 Uhr
Der Niederländer Viktor Staudt berichtete offen, ehrlich und ohne Beschönigung über seine langjährigen Angstattacken und Depressionen, wie er im Alter von dreißig Jahren keinen Ausweg mehr sah, vor einen Zug sprang und überlebte, dabei aber beide Beine verlor. Er schilderte sehr persönlich seinen langen Weg zurück ins Leben und warum er heute froh ist, überlebt zu haben.
Die Veranstaltung soll das Tabuthema Suizid ins öffentliche Bewusstsein bringen und wurde organisiert vom Institut für Theologie und Sozialethik (iths) der TU Darmstadt in Kooperation mit dem Darmstädter Bündnis gegen Depression e.V., der TelefonSeelsorge Darmstadt e.V. und der Trauerseelsorge im ev. Dekanat Darmstadt Land.
Kontakt: AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber(at)theol.tu-darmstadt.de
Einladung zum Vortrag: Sterbefasten
Mittwoch 13. Juni 2018, 11:45 – 13:15 Uhr
Technische Universität Darmstadt
Gebäude S1|03 (Altes Hauptgebäude) Raum 23
Hochschulstraße 1
Im Vortrag zu diesem Phänomen eines „freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit“ zur Beendigung des eigenen Lebens geht es um die Erläuterung wichtiger Aspekte dieses Prozesses. Neben der Abbildung der spannungsreichen kontroversen Debatte um die rechtliche und ethische Einordnung dieser Form des Suizids werden auch medizinische und pflegerische Aspekte bei der Begleitung aus eigener Erfahrung eine Rolle spielen. Ein weiterer Fokus des Vortrags liegt auf der Einbindung des Themas „Sterbefasten“ in die allgemeine palliative Versorgung.
Referentin: Claudia Eyssen-Heilemann (Krankenschwester und Palliativ-Pflegefachkraft, Abteilung Hospizdienst und Palliativberatung des Bürgerinstitutes Frankfurt e.V.)
Veranstalter Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt
Kontakt: AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber(at)theol.tu-darmstadt.de
Vortragsabend: Geschlechterrollen im 21. Jahrhundert
am Donnerstag 8. Februar 2018, 16:15 – 18:00 Uhr
Gebäude S1 / 05 Maschinenhaus, Magdalenenstraße 12, Raum 24
Sarah Diehl (Berlin) und Boris von Heesen (Darmstadt): "Typisch weiblich, typisch männlich?
Veranstalter Institut für Theologie und Sozialethik, Technische Universität Darmstadt
Kontakt: AkadR Dr. Gerhard Schreiber / E-Mail: schreiber(at)theol.tu-darmstadt.de
Arbeitstagung aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des iths
Aus Anlass des 40jährigen Bestehens des 1977 gegründeten iths fand an diesem Wochenende (26./27.1.2018) – mit der finanziellen Unterstützung der TU und des Vereins der Freunde der TU – im Darmstädter Kongresshotel eine große Jubiläumstagung zum Thema: ‚Die Kirchen und der Staat des Grundgesetzes‘ statt. Nähere Informationen zu Programm und Profil dieser Tagung finden Sie (wird in neuem Tab geöffnet) . hier
Nachruf auf Prof. Dr. Wolfgang Bender
Am 15. Juli 2017 ist Prof. Dr. Wolfgang Bender, Mitbegründer unseres Instituts, im Alter von 86 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben.
Die Darmstädter Theologie und Sozialethik würde es ohne Wolfgang Bender nicht geben; und sie hat ihm und seinem vielfältigen Engagement in Kirche, Hochschule und Gesellschaft unendlich viel zu verdanken.
Wer Wolfgang Bender noch im persönlichen Kontakt erlebt hat, weiß eindrücklich von einer aufmerksamen, aufgeschlossenen, zugewandten und herzlichen Persönlichkeit zu berichten, deren Abschied vom Institut im Jahr 1996 für viele einen schmerzlichen Verlust bedeutete.
Wir werden Wolfgang Bender ein ehrendes Gedenken bewahren.
Artikel zum Tod von Prof. Dr. Wolfgang Bender aus der (wird in neuem Tab geöffnet) „FB2 aktuell“ Oktober 2017
Nachruf auf J. Lessenich
Unerwartet und plötzlich verstarb am 9. Mai 2017 Jean(ne) Lessenich (*29. September 1942).
Nach einer Ausbildung zur grafischen Zeichnerin studierte Jean(ne) Lessenich Malerei und Grafik an den Kölner Werkschulen und war als Layouter_in, Illustrator_in und Autor_in tätig. Für den von Dr. Gerhard Schreiber herausgegebenen Band „Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven“ (2016) verfasste Jean(ne) Lessenich einen Beitrag über die Two-Spirits in Nordamerika („Two-Spirits und nádleehí oder das Unbehagen an der westlichen Sicht auf Trans*“, S. 245-262).
„Es ist eine großartige Fähigkeit der Diné oder Navajo und all der anderen indigenen Nationen der beiden Amerikas, sich zu wandeln und doch sie selber zu bleiben. Sie haben einen seit fünfhundert Jahren dauernden Genozid überlebt und sind noch da und werden weiter da sein. Die Two-Spirits-Bewegung ist ein Teil der Bewegung ‚Idle No More‘ geworden, die in ganz Nordamerika die indigenen Menschen erfasst hat und sie sagen lässt: ‚We shall remain!‘“ (S. 262)
Foto: Max Grönert, Kölner Stadt-Anzeiger